
Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde – Robert Louis Stevenson
Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Mr. Utterson sorgt sich um seinen Freund Dr. Jekyll. Dieser scheint seit einiger Zeit mit dem verrufenen Mr. Hyde zu verkehren und von diesem gar erpresst zu werden.
Während Mr. Utterson Nachforschungen zu dem unheimlichen Zeitgenossen, der eines Tages bei einem Mord beobachtet wird, anstellt, scheint es Dr. Jekyll zunehmend schlechter zu gehen.

Ein Klassiker der Schauerliteratur
Dr. Jekyll und Mr. Hyde bzw. Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde erschien im Jahr 1886 und ist neben Die Schatzinsel das bekannteste Werk von Robert Louis Stevenson.
Die Geschichte wurde schon mehrfach verfilmt und wird immer wieder in der Popkultur aufgegriffen.
Der Roman ist ein klassischer Vertreter der Gothic Novel und ist neben Horrorgeschichte auch eine psychologische Studie. Das vorherrschende Thema, das Böse, das außer Kontrolle gerät, ist auch in vielen anderen Vertretern seiner Zeit, wie Mary Shelleys Frankenstein, zu finden.
Einfach spannend
Die Lektüre ist sehr symmetrisch und strukturiert aufgebaut und beinhaltet einen guten Spannungsaufbau. Die während des Lesens auftretenden Fragen werden erst zum Schluss ganz aufgeklärt. Dadurch kann man unweigerlich gar nicht mehr aufhören zu lesen (was auch nicht unbedingt schlecht ist 😄😉)
Interessant sind auch die psychologischen Aspekte der Geschichte. Während der Autor auf der einen Seite die Folgen fehlender Moral schildert, berichtet er auch auf der anderen Seite, wie zwanghaft und belastend das Folgen zu starrer Moralvorstellungen sein kann.
Indem Dr. Jekyll seine „dunkleren Triebe“ nahezu unterdrückt, brechen sie sich in Mr. Hyde auf schockierende und unnachgiebige Art Bahn.
An dieser Stelle bleiben jedem selbst psychologische Interpretationsansätze überlassen.
Nach einer wahren Begebenheit
Inspiriert wurde Robert Louis Stevenson von William Brodie. Dieser war im 18. Jahrhundert tagsüber als Stadtrat von Edinburgh tätig und beging nachts Einbrüche, um sich seine Spielsucht zu finanzieren.
Auch Dr. Jekyll zeigt Züge eines Süchtigen. Das besonders tragische ist, dass er seinem eigens zusammengebrauten Trank verfällt, der ihn letztendlich ins Verderben stürzt.
Trotz dieser Tragik, hat mir Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde dennoch sehr gut gefallen.
Es ist spannend und anschaulich beschrieben und ruft besonders auf den letzten Seiten Bilder hervor, die sich hervorragend für eine Abendlektüre zur Spooktober-Zeit eignen 😉
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