Eigene Texte

Erwachen

Erwachen

In meinem Inneren wehen Herbstwinde
Und draußen erwacht die Welt
Rot blüht der Mohn und gelb die Osterglocke
Bienen vereinigen sich in quirligen Tänzen um prachtvolle Blüten
Ein Schmetterlingspaar schwebt über sich im Frühlingswind neigenden Schneeglöckchen ins gemeinsame Glück
Erste warme Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg durch weiße Wolkendecken
Der Winter ist vorbei und in meinem Herzen wird es langsam heller
Was geschehen ist, ist geschehen
Schnee und Eis sind geschmolzen und erste zarte Blüten recken sich der neu erwachten Sonne entgegen
Vergangenes wird begraben oder verdunstet mit dem Tau eines neuen Tages
Die Welt erwacht aus tiefem Schlaf und blüht in alter Stärke
Ich öffne die Fenster zu meinem Garten und meinem Herzen
Die Herbstwinde verfliegen und erheben sich gleichzeitig mit dem Rotkehlchen in Richtung des blauen Himmels empor
Vergangenes bleibt vergänglich
Zugvögel kehren zurück und die Herbstwinde verschwinden für immer
Die Blaumeise trällert ihr Lied und mein Herz stimmt mit ein
Die Natur erblüht zu neuem Leben und ich gedeihe mit ihr
Auf jeden kalten Winter folgt der erste Frühjahrsgruß und auf jeden schwer zu erklimmendem Berg die Aussicht auf das, was vor einem liegt
Das Fenster zu meinem Garten und meinem Herzen lasse ich offen
Draußen wehen Sommerwinde
Und in meinem Inneren erwacht die Welt

 

(dieser Text wurde auf der Seite eines Online-Literaturmagazins veröffentlicht)

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