Gedanken,  Zeit für ...

Drei Bücher, die mich zu Tränen gerührt haben

Drei Bücher, die mich zu Tränen gerührt haben

Da ich in letzter Zeit gleich mehrere Bücher gelesen habe, die mich sehr berührt haben, dachte ich, dass ich meiner Leserschaft diese doch gleich vorstellen könnte 😉
Vielleicht haben einige von euch das ein oder andere Buch auch schon gelesen. Vielleicht kann ich euch aber auch inspirieren 😊
Reden wir nicht lange um den heißen Brei, los geht’s:

Ein Roman über den Nationalsozialismus: Die Bücherdiebin von Markus Zusak (2005)

Deutschland in den 1930er Jahren: Das Ehepaar Hans und Rosa Hubermann nimmt für eine bescheidene Beihilfe die junge Liesel bei sich auf. Für das Mädchen beginnt nicht nur ein neues Leben in neuer Umgebung, sondern sie entdeckt auch eine neue Leidenschaft: das Stehlen von Büchern, die sie abwechselnd aus dem Schnee und dem Feuer rettet. Nun ist eine Diebin zu beherbergen in diesen aussichtslosen Zeiten noch nicht so dramatisch, doch dann taucht eines Tages ein jüdischer Faustkämpfer in der Küche auf.
Wie grausam und unvorstellbar die Zeiten des Nationalsozialismus waren, sollte jedem, der ein gutes geschichtliches und politisches Wissen besitzt, klar sein. Ein Roman aus der Sicht eines Kindes, welches mit dem Schrecken aufwachsen muss, zu lesen, ist wieder eine ganz besondere Erfahrung. Ob es die reale Geschichte der Anne Frank ist oder die fiktive der Liesel Meminger: Sie berührt zweifelsohne. Liesels Entwicklung, ihre Sicht auf andere Menschen, ihr Kampfgeist, ihr Mut, ihre Entschlossenheit und Willenskraft sorgten dafür, dass ich während des Lesens mehrmals schlucken musste. Das zutiefst berührende Ende trug sein Übriges dazu bei, dass sich der Roman einen festen Platz in meinem Regal und Herzen sichern konnte. Ich kann es allen nur empfehlen!

Eine Liebesgeschichte: Salz und sein Preis von Patricia Highsmith (1952)

Ja, die Patricia Highsmith, eine geniale Krimi-Autorin, hat eine Liebesgeschichte geschrieben. Und was für eine: Therese liebt Carol und Carol liebt Therese. Solche Handlungen waren in den 50er Jahren skandalös, weshalb der Roman unter Pseudonym erschien. Dabei erreichte das Buch bereits kurz nach Erscheinen eine beachtliche Leserschaft und bis heute sind Leser aus aller Welt begeistert, inklusive mir. Obwohl ich generell eher selten Liebesgeschichten lese, habe ich ein großes Herz für „LGBTQ*-Liebesromane“ und ganz besonders für wlw*-Romanzen 😉
Auf Salz und sein Preis bin ich mehr zufällig gestoßen, doch der Klappentext hat mich sofort angesprochen. Und ich wurde nicht enttäuscht: Bereits nach wenigen Seiten habe ich mich in die Protagonistin Therese verliebt und das Buch in nur zwei Tagen gelesen. Nach der letzten Seite war ich so gerührt, dass ich die ein oder andere Träne vergossen habe. Deshalb kann ich das Buch allen empfehlen, die Lust auf eine Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen haben, die ein bisschen anders und dann irgendwie doch nicht so anders ist und die Lust auf eine außergewöhnliche, stille Heldin haben, deren Reifungsprozess wunderbar spannend zu beobachten ist.

Ein Zeitzeugenbericht: Ich überlebte von Rena Finder (2022)

Rena Finder wurde 1929 in Krakau geboren und wuchs dort auf. Als Jüdin erlebte sie bereits im Kindesalter antisemitische Handlungen, doch welch bestialische Ausmaße dieser Hass nehmen kam, erfuhr sie nach dem Überfall der Nationalsozialisten auf Polen. Nach und nach wurde ihre Familie dazu gezwungen, ihre Identität aufzugeben und schließlich in KZs deportiert. Dank einer glücklichen Fügung des Schicksals landeten ihr Name und der Name ihrer Mutter auf Oskar Schindlers Liste.
Ich überlebte ist die wahre Geschichte von Rena Finder, die ihre Erfahrungen auch an Schulen weitertrug. Auf äußerst eindrückliche Weise berichtet sie von dem unfassbaren Leid, welches sie über sich ergehen lassen musste und verliert dabei niemals die Hoffnung. Die geschilderten Erfahrungen und das Wissen, dass es sich hierbei um eine wahre Geschichte handelt, dass all dies Unvorstellbare tatsächlich geschah, ließen mir mehrfach die Tränen kommen. Mein Respekt vor Menschen wie Rena Finder, die diese Erlebnisse mit den nachfolgenden Generationen teilen konnten, die sich neue Leben aufbauen konnten und ihre Hoffnung und ihren Optimismus nicht verloren, ist kaum in Worte zu fassen. Allen, die einen aufklärenden und eindringlichen Erfahrungsbericht einer Zeitzeugin lesen möchten, kann ich das Buch nur empfehlen.
(Ich überlebte durfte ich als Rezensionsexemplar lesen)

Ich wünsche interessante Leseeindrücke!

*wlw ist die Abkürzung für „women loving women“, zu deutsch ungefähr Frauen liebende Frauen, Frau liebt Frau.

 

Bild von Melk Hagelslag auf Pixabay

Bild von Enrique Meseguer auf Pixabay

3 Kommentare

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert