Zeitgenössische Literatur
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Unschuld – Takis Würger
35 Tage hat Molly Carver Zeit, ihren Vater vor der Todesstrafe zu bewahren. Dieser soll vor zehn Jahren Casper Rosendale erschossen haben, den ältesten Sohn einer ebenso betuchten wie einflussreichen Familie. Molly jedoch ist von der Unschuld ihres Vaters überzeugt. Um diese zu beweisen, heuert sie unter falschem Namen als Putzkraft bei den Rosendales an – und stößt auf gut gehütete Geheimnisse. Mit seinem Roman „Stella“ aus dem Jahre 2019 erhitzte Autor Takis Würger die Gemüter und spaltete die Meinung der Leserschaft. Auch sein neuer Roman Unschuld erhält sehr unterschiedliche Kritiken und ist gerade deshalb besonders interessant. Eine Antiheldin Da ist einmal die Hauptfigur Molly, die aus verschiedenen Gründen eine…
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Meine Lesehighlights 2022
Das Jahr 2022 behielt einige Überraschungen für mich parat, sowohl außerhalb als auch innerhalb der Bücherwelt. Lesetechnisch war es wirklich sehr spannend: Ich habe endlich ein paar Bücher gelesen, die schon ewig auf meiner Wunschleseliste standen, zudem habe ich mich an das ein oder andere Genre gewagt, mit dem ich bisher nur wenig Berührungspunkte hatte. Unter all den Büchern, die ich dieses Jahr gelesen habe (und es waren einige), waren ein paar echte Perlen darunter, die mir besonders ans Herz gewachsen sind. Zwölf von ihnen (genau genommen sind es sogar dreizehn) möchte ich euch hier gerne ein bisschen näher vorstellen. Dabei werde ich jedoch nicht allzu sehr ins Detail gehen,…
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Altes Land – Dörte Hansen
Seit ihrem fünften Lebensjahr lebt Vera, Flüchtlingskind aus Ostpreußen, in einem Bauernhaus im Alten Land. Ganz heimisch wurde sie nie und doch lässt der Ort sie nicht los. Und sie nicht ihn. Sechzig Jahre später steht plötzlich ihre Nichte Anne mit Sohn Leon vor der Tür. Vera und Anne sind sich zunächst fremd, doch verbindet sie beide mehr, als sie ahnen. Altes Land ist der Debütroman von Dörte Hansen aus dem Jahre 2015 und ist mit dem Begriff Heimatroman am besten beschrieben. „Vera Eckhoff wusste nicht viel von ihrer Nichte, aber sie erkannte einen Flüchtling, wenn sie einen sah“. Seite 95 Heimat Heimat ist das große Thema und es geht…
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Piranesi – Susanna Clarke
Piranesi lebt in einem Haus, das kaum in Worte zu fassen ist. In den unteren Etagen brandet das Meer durch überflutete Säle, in den oberen breitet sich der Himmel aus und dazwischen erstrecken sich Tausend und Abertausende Säle und Vestibüle. Bevölkert werden sie von unzähligen Statuen und von Piranesi, der, seit er sich entsinnen kann, die Säle durchstreift. Was hat es mit diesem Haus auf sich? Und wie gelangte Piranesi dorthin? Piranesi ist der zweite Roman von Susanna Clarke, die mit „Jonathan Strange & Mr. Norrell“ 2014 die Bestsellerliste stürmen konnte. Mit etwas weniger als 300 Seiten ist Piranesi nicht ganz so umfangreich wie das stolze 1056 Seiten umfassende „Jonathan…
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Lügen über meine Mutter – Daniela Dröscher
Deutschland in den 1980er Jahren. In der Familie von Ela gibt es ein vorherrschendes Thema: Das Gewicht der Mutter. Ist sie zu dick? Ja, findet der Vater. Und nicht nur das: Das Aussehen seiner Frau ist schuld, dass ihm berufliche und soziale Anerkennung verwehrt bleibt. Was bedeuten solche psychischen Belastungssituationen für Familienverhältnisse? Und was macht so etwas mit einem Kind, das zwischen allen Stühlen sitzt? Nominiert für den Deutschen Buchpreis Zum ersten Mal habe ich bewusst den Deutschen Buchpreis verfolgt. So ist mir relativ schnell Lügen über meine Mutter von Daniela Dröscher aufgefallen; ein Buch, welches mich aufgrund seiner Thematiken sogleich angesprochen hat. Denn die autofiktionale Geschichte erzählt nicht…
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Der stille Amerikaner – Graham Greene
Der stille Amerikaner - Graham Greene